Viele Unternehmen treffen die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Deutschland hart. Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) fordert deshalb zusätzliche Entlastungen für mittelständische Industriebetriebe.

Viele Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie sind von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Deutschland hart getroffen. Zwar besteht aktuell u.a. eine verstärkte Nachfrage nach Lebensmittelverpackungen und Kunststoffprodukten für die medizinische Hygiene, die überwiegende Mehrzahl der Betriebe leidet gleichwohl unter einem abrupten und in diesem Ausmaß in keiner Weise vorhersehbaren Rückgang ihrer Umsätze. Die Belegschaften einer größeren Zahl von Branchen­unternehmen sind von Kurzarbeit betroffen. Die Unternehmen meistern täglich vielfältige neue Herausforderungen: Logistische Probleme aufgrund geschlossener Grenzen, fehlende Betreuungs­angebote für die Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Engpässe bei der Versorgung mit Vorprodukten, Umsetzung von Kurzarbeit und neuen Anforderungen des Infektions­schutzes an den Arbeitsplätzen und vieles andere mehr.

„Die Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie und ihre Belegschaften meistern die aktuelle Krise mit einem enormen Engagement. Wir wollen den Krisenmodus verlassen, sobald das vor dem Hintergrund des Gesundheitsschutzes möglich ist. Um dauerhaften Schaden von der mittelständischen Industrie infolge der Corona-Krise abzuwenden, müssen dem ersten Hilfspaket von Bund und Ländern, das insbesondere den Zugang zum Kurzarbeitergeld und zu Liquiditätshilfen für die Unternehmen erleichtert hat, jetzt kurzfristig weitere Hilfen in Form direkter Entlastungen der Unternehmen durch eine Senkung oder Streichung von Steuern, Abgaben oder Umlagen folgen“, so der Hauptgeschäfts­führer des GKV, Dr. Oliver Möllenstädt.

Zur Kostenentlastung beitragen könnte beispielsweise eine Abschaffung oder Aussetzung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das am 01. April 2020 seit zwanzig Jahren in Kraft ist. Würde der Bund die Kosten des Ausbaus der erneuerbaren Energien fortan aus Haushaltsmitteln bestreiten, würden sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte sofort spürbar über den Strompreis entlastet. Der GKV steht über diesen und andere Entlastungs­vorschläge im Austausch mit Spitzenverbänden weiterer mittelständischen Industrien. Weiterhin fordert der GKV die deutsche Bundesregierung auf, konsequent darauf hinzuwirken, dass geplante Vorhaben, welche die mittelständische Industrie absehbar zusätzlich finanziell und organisatorisch belasten, auf den Zeitraum nach der Bewältigung der Krise zurückgestellt oder gänzlich gestrichen werden. Letzteres sollte beispielsweise für weite Teile des so genannten „European Green Deal“ der Europäischen Kommission gelten.