Positive Ausbildungsbilanz bei weiter steigendem Fachkräftebedarf

Auf den ersten Blick verbreiten die Daten der Ausbildungsbilanz des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) Zuversicht. Im Jahr 2014 haben sich 2.483 junge Menschen für eine Ausbildung zum Verfahrens­mechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik entschieden. Das entspricht einem Zuwachs um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die jetzt vorgelegten Ausbildungsdaten dürfen aber nicht darüber hinweg­täuschen, dass der Anstieg bei den Ausbildungszahlen den zukünftigen Bedarf an Fachkräften in der Branche nicht decken wird.

„Eine Ausbildung in der Kunststoff verarbeitenden Industrie ist interessant, facettenreich und zukunftsträchtig“, so beschreibt Ralf Olsen, Geschäftsführer von pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. und im GKV zuständig für Bildungspolitik und Berufsbildung die Perspektive einer Ausbildung in seiner Branche. Es ist erfreulich, dass im vergangenen Jahr wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik eingeworben werden konnten. Das unterstreicht damit den Erfolg der Ausbildungskampagne des GKV.

Die Einwerbung von Auszubildenden und damit die Sicherung des Fachkräfte­bestands hat weiterhin für den GKV und die Branchenunternehmen oberste Priorität und nichts an ihrer Brisanz verloren. Die Branche mit ihrem überdurchschnittlichen Wachstum sieht sich auf der einen Seite weiter sinkenden Schülerzahlen gegenüber, die das Besetzen der angebotenen Ausbildungsplätze, insbesondere für die kleinen und mittelständischen Unter­nehmen der Branche, immer weiter verschärft. Die Verrentung der geburten­starken Nachkriegsjahrgänge in wenigen Jahren wird den Druck auf den Fachkräftebestand in den Unternehmen weiter deutlich erhöhen. Hier gilt es für die Unternehmen, rechtzeitig junge Fachkräfte zu entwickeln, so dass keine Lücken bei der Besetzung von Arbeitsplätzen mit Fachkräften entstehen bzw. diese möglichst gering bleiben.

„Der GKV kann dabei über einen weiteren Erfolg seiner Ausbildungskampagne berichten. Immer mehr Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie gehen dazu über, ihren qualifizierten Fachkräftenachwuchs selbst auszubilden. Mit der jüngst herausgegebenen Umsetzungshilfe zur Ausbildung der Verfahrens­mechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik wurde den Branchenunternehmen eine wichtige Hilfestellung zur betrieblichen Ausbildung an die Hand gegeben, die es jedem Unternehmen gestattet, seinen Fachkräfte­nachwuchs selbst auszubilden“, so Ralf Olsen.