Die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer abfallorientierten Entsorgung hin zu einer rohstofforientierten Ressourcennutzung entwickelt. Früher galt Kunststoffabfall oft  als zu entsorgender Müll – heute wird er als wertvoller Sekundärrohstoff verstanden.

Mit dem Deponierungsverbot für heizwertreiche Abfälle in den 1990er Jahren begann in Deutschland ein grundlegender Wandel. Kunststoffabfälle wurden zunehmend stofflich oder energetisch verwertet. Parallel dazu etablierte sich auf europäischer Ebene die Abfallhierarchie, die Vermeidung, Wiederverwendung und Recycling vor der Deponierung und energetischer Verwertung priorisiert.

Die deutsche Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zählt heute zu den fortschrittlichsten weltweit. Über 6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle fallen jährlich in Deutschland an. Recyclingquoten und der Einsatz von Rezyklaten gewinnen kontinuierlich an Bedeutung – nicht zuletzt durch regulatorische Vorgaben wie die europäische Kunststoffstrategie oder die Altautoverordnung.

Der Markt ist längst etabliert: Laut aktuellen Studien hat die deutsche Kreislaufwirtschaft ein Marktvolumen von über 50 Milliarden Euro, mit Kunststoffen als zentralem Bestandteil. Der Wandel hin zu einem funktionierenden Kunststoffkreislauf ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch essenziell – für mehr Ressourceneffizienz, Innovationsfähigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen.

Herausforderungen und Chancen für die Kunststoffverarbeitung

Die Kunststoffverarbeitung steht im Spannungsfeld von steigenden regulatorischen Anforderungen, Qualitätsansprüchen an Rezyklate sowie einer Versorgungslücke mit sekundären Rohstoffen. Der Innovationsdruck ist hoch. Unternehmen müssen Prozesse anpassen, Materialien weiterentwickeln und Recyclingfähigkeit bereits im Design mitdenken. Einerseits bieten neue Technologien – etwa neue Recyclingverfahren, digitalisiertes Sortieren oder biobasierte Kunststoffe – klare Chancen. Doch müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen und weiter ausgebaut werden, dass diese Transformation zügig geleistet werden kann. Dafür setzt sich TecPart in nationalen und europäischen Gremien ein.