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Früher war es die wesentliche Aufgabe der Abfallwirtschaft, den Abfall so zu sammeln und zu beseitigen, dass er möglichst belästigungsarm und umweltfreundlich „entsorgt“ war. Lange wurden so Abfälle ohne weitere Behandlung auf Deponien abgelagert. Mit dem Deponierungsverbot für "heizwertreiche Abfallfraktionen" zu Beginn der 90er Jahre, welches unter anderem auch Kunststoffabfälle betraft, begann in Deutschland ein Umdenken in der Kreislaufwirtschaft. Kunststoffabfälle galten nicht mehr als lästigen "Müll" der möglichst billig entsorgt werden musste, sondern er entwickelte sich zum wertvollen Werkstoff den es galt möglichst vollständig zu verwerten.

Im gleichen Zeitraum wurden die Prinzipien der Abfallhierarchie in Europa eingeführt. Die Abfallhierarchie legt rechtsverbindlich fest, dass Produkte vorrangig wiederverwendet, Abfälle vermieden, wieder aufgearbeitet oder recycelt werden müssen. Die Abfallbeseitigung erfolgt nur noch dann, wenn Schadstoffe sicher aus dem Kreislauf ausgeschleust und dafür thermisch behandelt oder deponiert werden müssen. Nur für diese nicht mehr weiter zu verwertenden Reststoffe aus der Abfallbehandlung, werden in Deutschland zukünftig noch einige wenige Deponien gebraucht. Da Kunststoffe, auf Grund ihrer Herkunft aus fossilen Rohmaterialien (rund 4% des Gesamterdölverbrauch in Deutschland), hervorragend als Ersatz für noch ungenutzte fossile Brennstoffe zur Energieerzeugung geeignet sind, werden nicht-verwertbare Kunststoffabfälle besonders in der thermischen Verwertung als Alternative zur Rohöl immer gefragter.

Durch die konsequente Ausrichtung auf die Wieder- und Weiterverwendung von Produkten sowie die Schließung von Deponien, unter Anderem für Kunststoffabfälle, entwickelte sich die deutsche Abfallwirtschaft zu einer globalen Blaupause für eine erfolgreiche und nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Bis heute ist die deutsche Abfallwirtschaft zu einem 50-Milliarden-Euro-Markt geworden, in dem es um das Wiedergewinnen von (Sekundär-) Rohstoffen, die Kreislaufführung dieser Rohstoffe, nachhaltiges Wirtschaften, abfallarmes Produzieren sowie um eine erneute umweltgerechte Erfassung und Verwertung von Abfällen geht. Die Kreislaufwirtschaft ist somit die Voraussetzung für eine hohe Ressourceneffizienz und für ein rohstoffarmes Land zunehmend unverzichtbar.

 

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