Die wenigen Verarbeiter, die nicht in den Ferien weilten, konnten selbst mit höheren Nachlässen nicht dazu bewogen werden, größere Mengen abzunehmen. Auf den Märkten blieb es absolut ruhig. Die Lager der Erzeuger waren gut gefüllt. Jede Mengenanforderung der Verarbeiter konnte sehr schnell bedient werden. Zudem sorgten Importe dafür, dass die Versorgungslage jederzeit gut war. Durch die Urlaubszeit gab es keine positiven Signale aus dem Automobilsektor. Die Misere blieb also bestehen, und Verarbeiter agierten nur sehr vorsichtig.

Auch im September wird der Preisdruck bei einer nur leicht verbesserten Nachfrage bestehen bleiben. Das heißt: Die Stimulierung der Ordertätigkeit durch Preissenkungen dürfte in die nächste Runde gehen. Selbst wenn es zu gesteigerten Abverkäufen kommen sollte, ist das Angebot weiter üppig. Hier und da ist nach der Urlaubszeit mit Lagerauffüllungen bei den Verarbeitern zu rechnen. Ein Großteil des KI-Panels hat jedoch die Hoffnung für das restliche Jahr bereits aufgegeben – oder diese zumindest nach unten korrigiert.

Nur wenige Verarbeiter aus dem KI-Panel planen Lagerauffüllungen. Hinzu kommt eine oftmals nur marginale Orderverbesserung aus dem Markt.

Alles in allem wünschen sich viele einen Zauberstab, um dieses Jahr zu beenden und einen Neustart anzustoßen.

Das Bild ist einheitlich: Am Markt für Standard-Thermoplaste prägten Anfang August 2025 leichte Abschläge das Geschehen. Vorangegangen waren Kostenrückgänge für Ethylen, Propylen (jeweils -10 EUR/t) und Styrol (-35 EUR/t).

Bei den meisten Werkstoffen folgten die Materialpreise dieser Kostenvorgabe auch in vollem Umfang. Wie in den Vormonaten gab es für Abweichungen nur geringen Spielraum, da die Erzeuger seit geraumer Zeit mit ausgezehrten Margen ringen – und die Verarbeiter aufgrund der mauen Konjunktur mit einer bereits lange währenden Nachfrageflaute.

Aber ein bisschen Abweichung gibt es doch: So ist bei Polystyrol der Margenschmerz einiger Anbieter inzwischen offenbar so groß, dass sie darauf beharren, einen Teil der Kostenreduktion einzubehalten – auch wenn sie dafür noch geringere Abnahmemengen in Kauf nehmen müssen.

Weitere Abweichungen zeichnen sich für den weiteren Monatsverlauf ab, wenn auch in die andere Richtung. Denn in der Hochphase der Urlaubszeit, die die Nachfrage zusätzlich dämpft, stauen sich die Mengen bei den Anbietern auf. Wenn dann bei einigen Materialien wie PP, EVA und vielleicht auch EPS die letzten Diskussionen noch nicht geführt sind, könnte die Weitergabe der gesunkenen Rohstoffkosten allenfalls die untere Grenze für die Preisveränderungen im August bilden.