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Frankfurt am Main, 03.08.2021 – Die Relevanz der Kreislaufwirtschaft und insbesondere des Kunststoffrecyclings wird 2022 alle Kunststoffverarbeiter vor dem Hintergrund von Green Deal und Klimaschutz fordern. Nicht zuletzt hängen daran das Image der Branche und damit die erfolgreiche Fachkräfteanwerbung. Mit diesen Schwerpunkten geht die Fachtagung „Trends der Kunststoffverarbeitung“, die am 9. September 2021 in Dresden stattfindet, an den Start.

Die politische Bedeutung des Kunststoffrecyclings in der Kreislaufwirtschaft steht im Fokus der beiden Key-Notes zum Auftakt der Vortragsveranstaltung. Die Rolle des Kunststoffrecyclings bei der Umsetzung der Produktverantwortung erläutern die lokalen Vertreter des Sachverständigenrats der Bundesregierung für den Bereich Abfall- und Kreislaufwirtschaft von der Technischen Universität Dresden. Durch Professor Dr. Helmut Maurer wird die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission vertreten, er stellt die Bedeutung des Green Deal für die Kunststoffverarbeitende Industrie dar.

„An dieser Ausrichtung der Aussagen in dem ersten Block wird sich auch eine künftige Bundesregierung orientieren müssen“, ist sich Michael Weigelt, Geschäftsführer des einladenden Branchenverbandes GKV/TecPart sicher, und damit werden hier wesentliche Impulse für die Branche erwartet, „ob diese uns schmecken oder nicht“ ergänzt Weigelt.

Dass die Kunststoffindustrie mehr kann, als in der Öffentlichkeit über sie berichtet wird, will sie mit der Kommunikations-Kampagne Wir sind Kunststoff! unter Beweis stellen. Die GKV-Geschäftsführerin Julia Große-Wilde gibt Einblicke in das Wirken der Branche sowie in die Ansprüche und Ziele dieser gemeinsamen Initiative für ein positives Image des Werkstoffs und der daraus hergestellten Produkte.

Ziel ist es, damit nicht nur die öffentliche Diskussion zu versachlichen und Fehlsteuerung durch falsche Materialwahl zu verhindern, sondern auch dem Nachwuchs eine Perspektive aufzuzeigen. Welche Möglichkeiten sich im Zuge der Pandemie für das digitale Recruiting eröffneten, ist Thema von Christoph Athanas, Senior Berater der Meta HR Unternehmensberatung GmbH, der damit auch die Ansprache von ausgebildeten Fachkräften thematisiert und zeigt, wie sich mit den richtigen Methoden auch der Mittelstand im Wettbewerb um Talente behaupten kann.

Über die technischen Innovationen, die diese Talente entwickeln dürfen, berichtet Professor Dr. Maik Gude vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik an der TU Dresden. Im Fokus seiner Betrachtung stehen die Herausforderungen, Potenziale und Lösungsansätze für zukünftige Kunststoffanwendungen im Automobilbau.

Und dass sich diese Innovationen keineswegs nur im Automobilbau abspielen, zeigt sich dann unter dem Titel „Wie das Spritzgießen fliegen lernte“. Dr. Michael Stegelmann, Chief Commercial Officer bei der ANYBRID GmbH, berichtet in seinem Vortrag über eine mehrfach ausgezeichnete Technologie für das „mobile Spritzgießen“. Den ersten Technikblock schließt Mike Herbig, Innovations-Experte der Audi AG, mit Antworten auf die Fragestellung, wie, wo und mit welchen Anforderungen künftig unter Einbezug der Wertschöpfungskette die Kreislaufwirtschaft und der Rezyklateinsatz in der Automobilindustrie umgesetzt werden soll.

 Ob die Forderungen aus dem Green Deal und den Kundenindustrien wirklich klimafreundlich sind und in belastbaren Ökobilanzen abgebildet werden können, bleibt abzuwarten. Professor Dr. Hans-Josef Endres, Institutsleiter im Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik an der Leibniz Universität Hannover zeigt die Grundlagen auf, wie dies für die einzelnen Produkte und Prozesse berechnet werden kann.

 Abgeschlossen wird der Vortragstag mit dem Blick auf den Weltmarkt der Spritzgussmaschinen. Gerd Liebig, Geschäftsführer bei Sumitomo Demag, liefert Einblicke in Mengen, Entwicklung und Potenziale insbesondere des europäischen Marktes und seiner erwarteten Entwicklung.

„Diese Tagung bildet breitgefächert die aktuellen Top-Themen der Branche ab“, erläutert Michael Weigelt, Geschäftsführer von GKV/TecPart, „nach einem Jahr virtueller Kommunikation ist sie zudem die ideale Plattform für den lang entbehrten, direkten Austausch unter Branchenexperten, die natürlich alle geübt in den drei G-Regeln sind“.

Die Teilnehmer an der diesjährigen Veranstaltung werden erneut in den Pausen und bei der Abendveranstaltung ausreichend Zeit haben, sich mit den Referenten und mit den Branchenkollegen auszutauschen. Traditionell steht dafür wieder ein besonderer Rahmen zur Verfügung.