Wirtschaftspolitische und ökonomische Herausforderungen und die negative Agitation gegen Plastik in der Öffentlichkeit sind die aktuell erschwerten Rahmenbedingungen der Branche. Steigender Preisdruck bei sinkender Nachfrage und nach wie vor hohem Fachkräftemangel erfordern weitere Automatisierungs- und Digitalisierungskonzepte. Auf der Konferenz „Trends der Kunststoffverarbeitung“ am 19. September 2019 in der Schwabenlandhalle in Fellbach werden dazu wichtige Handlungsfelder diskutiert.
Einer der Schwerpunkte beschäftigt sich mit der Veränderung der weltweiten Wirtschaftsordnung und den Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dazu gibt Professor Henrik Müller, Professor für wirtschaftlichen Journalismus an der Universität Dortmund, seine Einschätzung zu den aktuellen Gefahren für die globale Wirtschaftsordnung und deren Konsequenzen für die Exportnation Deutschland. Professor Müller stellt Hintergründe dar, die bereits zu beobachten sind, jedoch noch nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Welche Rolle die EU in dieser Situation für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Handelsbeziehungen in die Welt hat, berichtet Dr. Heiko Willems, Geschäftsführer der Gemeinsamen Vertretung des BDI und der BDA in Brüssel.
Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Brexit ist diese Einstufung von besonderer aktueller Brisanz.
Gleiches gilt für die fortschreitende Digitalisierung. Professor Peter Michel, Geschäftsfeldleiter Polymeranwendungen am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle, stellt die Digitalisierung von Materialeigenschaften dar. In Beispielen zeigt er die Auswirkungen auf die Ressourceneffizienz entlang der Wertschöpfungskette von Kunststoffbauteilen. Urban Stricker, Geschäftsführer der Stricker IRD-Patent GbR , stellt die Funktionsweise einer Produktionsoptimierung durch in-line Wärmebehandlung mit Infrarot vor.
Die Schritte hin zu einer Produktion in der digitalisierten Fabrik thematisiert Thomas Leng, Bereichsleiter Anwendungstechnik bei Engel Austria. Um die Anfälligkeit durch Cybercrime schon im Aufbau so gering wie möglich zu halten, stellt Markus Hoffmann, Key Account Manager bei Gossler, Gobert & Wolters in Hamburg, die Risiken und die Präventionsmöglichkeiten vor.
Dr. Stefan Tabatabai, Porsche Consulting, skizziert abschließend die Voraussetzungen und Chancen für die Branche.
So aufgestellt müssten die bereits zahlreich angemeldeten Kunststoffverarbeiter und Compoundeure gut für den Wandel in der Automobilindustrie vorbereitet sein.
„Das Programm zieht“, stellt Michael Weigelt, Geschäftsführer von GKV/TecPart fest, „noch nie hatten wir für die Jahrestagung so viele Anmeldungen“. Die Teilnehmer an der diesjährigen Veranstaltung werden erneut in den Pausen und bei der Abendveranstaltung ausreichend Zeit haben, sich mit den Referenten und mit den Branchenkollegen auszutauschen. Traditionell steht dafür ein besonderer Rahmen zur Verfügung.