Ergebnis: Branche mit hohem sozialen Engagement, Ergebnisrückgang trotz Umsatzwachstum
Der GKV und das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte legen erstmals ein Branchen-Benchmarking für die Kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland vor. Der Betriebswirtschaftliche Ausschuss der Trägerverbände des GKV (BWA) und federführend des GKV-Trägerverbandes TecPart begleiteten die Untersuchung, die Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen wurde. Die Studie wurde im Juni dieses Jahres auf der TecPart-Jahrestagung in Erfurt vorgestellt.
Mit der Befragung knüpfen GKV und Deloitte an den früheren GKV-Betriebsvergleich an. Nachdem bedingt durch die damalige Wirtschaftskrise im Jahr 2009 die Befragung ausgesetzt wurde, wurde sie Ende 2012 erneut und überarbeitet aufgelegt. Auf Initiative von TecPart, des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses der Trägerverbände des GKV (BWA) und in Zusammenarbeit mit dem anerkannten Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte wurden zwei ineinandergreifende Fragebögen entwickelt. Während die Kurzversion eine schnelle Standortbestimmung durch einen Branchenbenchmark ermöglicht, erlaubt die ausführlichere Fassung ein tiefergehendes Benchmarking, welches stärker auf die operative Exzellenz, Qualität, Nachhaltigkeit und Fertigungstechnologie auf Basis der letzten drei Geschäftsjahre eingeht. Die Unternehmen hatten die Möglichkeit, Fragebögen an den Verband zurückzusenden. Die Daten sind während der Bearbeitung beim Verband verblieben und wurden lediglich in anonymisierter Form an das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte weitergegeben, das die Auswertung vornahm. Das Branchen-Benchmarking zeigt eine Reihe wichtiger Entwicklungen der Kunststoffverarbeitenden Industrie auf:
- Bei vielen Unternehmen ist ein deutliches Umsatzwachstum bei gleichzeitig rückläufiger Ergebnismarge zu verzeichnen.
- Die Branche zeichnet sich durch ein hohes Kompetenzniveau aus, welches durch eine Steigerung der Fertigungstiefe weiter untermauert wird.
- Es besteht eine hohe Abhängigkeit der Unternehmen von ihren Lieferanten, die die Kunststoffverarbeiter oftmals frühzeitig in den Produktentwicklungsprozess einbinden.
- Erhebliche Unterschiede in der Maschinenauslastung deuten auf Optimierungspotentiale hin.
- Im Fokus der Unternehmen stehen Methoden zur Produktions- und Ablaufoptimierung.
- Die qualitätsbezogenen Kosten haben in der Branche einen rückläufigen Trend.
- Der Einsatz von Methoden des modernen Wissensmanagements ist nicht sehr ausgeprägt.
- Ein Großteil der Unternehmen gibt an, bereits heute von Fachkräftemangel betroffen zu sein.
- Weiterhin zeigen die Teilnehmer der Studie ein hohes Maß an sozialem Engagement und fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Es ist vorgesehen, das Branchen-Benchmarking in diesem Jahr erneut aufzulegen. Interessierte Unternehmen der Trägerverbände Kunststoffverarbeitende Industrie sind eingeladen, sich bereits jetzt an Michael Weigelt, Geschäftsführer des GKV-Trägerverbandes TecPart und im GKV verantwortlich für Zulieferthemen, Marktforschung und Statistik, zu wenden.