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Standard Thermoplaste Dezember 2024
Schwache Nachfrage lässt Preise erneut sinken / Automotive bleibt Sorgenkind / Zusätzlicher Druck durch Importe
PE:
Für Erzeuger wie für Verarbeiter war das Jahr 2024 ein schwieriges. Preislich besteht nach wie vor ein deutliches Delta zur Höhe der Notierungen zum Jahresbeginn. Dass die Preise seit dem Sommer leicht nachgaben, hat daran nichts Wesentliches geändert. Als problematisch wird von vielen der Abstand zwischen Kontrakt- und Spotnotierung angesehen. Einerseits braucht es Kontraktvereinbarungen für die Liefer- und Produktionssicherheit. Andererseits wollen Verarbeiter von den Entwicklungen auf dem Spotmarkt profitieren, selbst wenn dort manche Materialien gar nicht erhältlich sind. Der Blick auf das noch junge Jahr 2025 lässt zarte Hoffnung keimen. Im KI-Preispanel sprechen einige Marktteilnehmer davon, dass vielleicht sogar wieder ein erstes, klitzekleines Wachstum erzielt werden könnte.
PP:
Das vergangene Jahr endete wie erwartet: schwach. Vor allem die Nachfrage blieb im vierten Quartal 2024 deutlich unter dem erhofften Niveau und zeigte keinerlei Anzeichen für ein Anziehen. Dies ließ die Preise erneut sinken. Und dennoch: Verglichen mit den Notierungen zu Anfang 2024 sind etliche Typen im Jahresverlauf teurer geworden. Das Sorgenkind, was den Absatz angeht, war, ist und bleibt der Automotive-Bereich. Gerade für Poplypropylen ist dieser Markt von existenzieller Wichtigkeit. Als zunehmendes Problem für heimische Erzeuger und Verarbeiter stellen sich Importe heraus: Das oft erstaunlich günstig angebotene Material setzt die Preise in Europa massiv unter Druck.
PVC:
Der Rückgang des Ethylenkontrakts (-7,5 EUR/t) wurde bei den PVC-Notierungen eingepreist. Auch wenn Anbieter zu Monatsbeginn den Rollover anboten, einigte man sich in den Verhandlungen schnell auf Abschläge. Die Versorgung blieb lückenlos. In der zweiten Monatshälfte verabschiedete sich eine Anlage in die Wartung. Aufgrund saisonaler Effekte ging die Ordertätigkeit noch einmal ein Stück zurück. Auch im Januar wird der Auftragseingang sehr verhalten bleiben. Verarbeiter dürften es daher auch nicht eilig haben, ihre Bestände aufzubauen. Auch die Preise für Compounds dürften aufgrund der sinkenden Notierungen des Basismaterials nochmals nachgeben.
PS:
Die Notierungen der Styrolkunststoffe verzeichneten einen unspektakulären Jahresausklang. Nach dem marginalen Rückgang der Styrol-Referenz (-7 EUR/t) blieben die Preise für Polystyrol, EPS und ABS im Dezember 2024 unverändert oder wurden geringfügig zurückgesetzt – somit prägte ein schwacher Rollover das Geschehen. Bestellt wurde ohnehin kaum etwas. Aus bilanziellen Gründen reduzierten viele Verarbeiter vor dem Jahreswechsel ihre Bestände. Zum Jahresauftakt 2025, wenn viele Verarbeiter ihre Bestände aufstocken, werden die Preise der Styrolkunststoffe wohl wieder nach oben gehen. Für den weiteren Jahresverlauf ist zumindest bei ABS ein zusätzlicher Preisfaktor zu erwarten: Die EU erwägt die Einführung von Anti-Dumping-Zöllen auf Importe aus Südkorea und Taiwan.
PET:
Im Dezember 2024 legte sich im europäischen PET-Markt der in den vergangenen Monaten von rezessiven Tendenzen aufgewirbelte Staub. Der erstarkte Wechselkurs des USD sorgte für eine Verteuerung von Importen. Zugleich haben sich die europäische Produktion und Lagerhaltung mittlerweile auf die anhaltend geringe Marknachfrage eingestellt. Die Kostenseite blieb weitgehend stabil. Das entstandene Patt resultierte meist in einem Rollover. Sicher werden die Anbieter das Jahr mit Anhebungsforderungen beginnen. Die auf niedrigem Niveau wieder hergestellte Marktbalance könnte im Januar 2025 für marginale Steigerungen ausreichen, mehr aber wohl nicht.
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